Schon mal einen Bücherskorpion gesehen? Ich bis gestern auch noch nicht. 🙂
Als ich ein kleines Königinnenzuchtkasterl wegräumte in der ich nun 2 Moante eine Königinn und ihren kleinen Hofstaat hielt sah ich auf der Varroa”windel” neben einigen Milben und abefallenen Blütenpollenhöschen auch diese Skorpionen herumhuschen.
Sie sind echt winzig und nicht viel größer als die Varroamilbe aber echt sehr flink.
Hoffe das sich auch welche in anderen Bienenvölkern aufhalten.
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Hallo Christoph,
gibst Du Deinen Bienen im Winter ihren eigenen Honig? Oder nimmst Du Zuckerwasser.
Wir würden gerne Bienen in unseren Garten stellen ohne den Honig zu nehmen. Einfach so um den Bienen zu helfen.
Kannst Du uns Tipps geben, damit man ihnen nicht mehr schadet als hilft.
Liebe Grüße,
Uta ( Bonusmama) und Benjamin (10 Jahre)
Hallo Uta und Benjamin! 🙂 Zu deiner ersten Frage, ob wir unseren Bienen auch Zuckerwasser gehen. Ja, geben wir, ABER, das hängt vom Volk ab und wie der Zustand (stärke, gesundheit) als auch die Menge an eigenem Honigvorrat im Volk ausgelegt ist. Grundsätzlich muss man sagen, das die Honigbiene vom Menschen in den letzten hunderten Jahren domestiziert wurde und durch Zucht immer sanftmütiger, schwarmträger (Schwärmt selten) und auf hohe Honigleistung selektiert wurde. Somit sammeln Honigbienen die als Volk mit einigem tausend Bienen überwintern Nektar den sie zu Honig “verarbeiten” und legen Vorräte an. Dadurch das sie auf hohe Honigleistung selektiert wurden, legen vitale Völker in guten Jahren 20kg, 30kg oder weit mehr, bis zu 50kg und mehr an Vorräten an. Somit haben wir einerseits die Konstante “wie gut ein Jahr ist und war” welche abhängig vom Wetter ist, da dieses die Möglichkeit zum Nektarsammeln regelt wann gerade etwas blüht mit ausreichend Nektar (Baumblüte, Löwenzahnblüte, oder wenn der Wald Honigtau abgibt im Sommer). Die zweite Konstante ist die Vitalität des Binenvolkes. Ist ein Volk stark und vital kann es viel sammeln. Ist es schwach und kränkelt, kann es wenig sammeln und wir somit den Winter meist nicht ohne zutun überstehen. Hier kommen wir zu deiner Frage zurück wie wir füttern. Einerseits versuchen wir jedem Volk weitgehend einen Honigvorrat zu belassen der ein Zufüttern mit Zuckerwasser nicht erfordert. Andererseits haben gibt es immer wieder auch Völker die nicht vital genug waren oder womöglich auch durch das Schwärmen so stark geschwächt wurden, das der Vorrat nicht ausreichen würde. Hier füttern wir bei Bedarf mit bio Zucker. Was ich feststellen kann und es ist keineswegs verwunderlich, dass die Bienenvölker die eigenen Honig großzügig verzehren dürfen subjektiv betrachtete vitaler sind. Hier könnte ich noch lange weitererzählen, aber ich schweife hier ab, gerne können wir hier wenn du möchtest einen Videocall machen oder einmal telefonieren wenn du möchtest. Nun zu eurem tollen Ansinnen Bienen in eurem Garten zu unterstützen, was mich voll freut. Grundsätzlich müsst ihr bedenken dass ein Honigbienenvolk ohne eine unterstützende Hand und ein beobachtendes Auge des Imkers nicht lange gut geht. Es ist im Jahresverlauf das Bienenvolk zu erweitern wenn es mehr Platz benötigt und wieder zu reduzieren wenn es wieder schrumpft. Da wie beschrieben die Honigbienen abhängig vom Jahr auch unterschiedlich große Vorräte aufbauen muss bei reduzieren der Bienenvolkbehausungsgröße (Bienenstock) auch ein Teil des Honigs entnommen werden. Darüber hinaus ist das zutun des Imkers beim erweitern und reduzieren der Größe des Bienenstocks notwendig um alte Bienenwaben nach 1-3 Jahren zu entnehmen und durch neue Rähmchen in die sie ihre Waben bauen können zu ersetzen. Die letzen Millionen von Jahren lebten Bienvölker wild in den Wäldern in hohlen Bäumen und verließen in Form von Schwärmen ihre “Bienenstöcke” alle paar Jahre. Dann kamen andere Insekten und sorgten das was zurückgelassen wurde wie z.b. die alten Waben der Bienen, dass diese ohne Rückstände aufgefressen und verschwanden, ein perfekter Kreislauf. Damit das die Bienen immer wieder schwärmten, sorgten sie auch für Hygiene, da sie alle paar Jahre neu begannen und Waben als auch Vorräte anlegten. Durch die Domestizierung durch die Menschen übernehmen Imker hier eine wichtige Rolle. Was mich noch zum wichtigen Punkt bringt und zwar der Bienenparasiten. Leider verbreitet sich seit den 80er Jahren eine Milbe, an die unsere in Europa und in weiten Teilen der Welt verbreiteten Bienen noch nicht angepasst sind, denn Anpassungsprozesse in der Natur können einmal schnell oder sehr lange dauern. Diese Milbe ist mittlerweile in jedem Bienenvolk vorhanden und sorgt wenn nicht durch den Imker unterstützt und eingegriffen wird zum Zusammenbruch des Bienenvolkes nach 1-2 Jahren. Zwar findet seit Jahren ein Selektionsprozess statt, zu Bienen die mit der Varroamilbe besser umgehen können und vl. gibt es in der Natur auch bereits Honigbienen die mit dieser Milbe koexistieren, momentan müssen wir hier noch die Bienen unterstützen. Ich kann euch in eurem Vorhaben nur bestärken, denn jeder Einsatz für all unsere Bienen, sei es die hunderten verschiedenen Wildbienenarten als auch Honigbienen hilft. Empfehlen kann ich euch, das ihr Kontakt zu einem örtlichen Imker eures Vertrauen herstellt oder einen Basiskurs zusammen macht um in die Welt der Bienen einzutauchen. Und einen Tipp habe ich noch für euch, da ich die Wildbienen auch bereits erwähnt habe. Diese Bienen welche keine Völker gründen sondern solitär, also alleine Leben sind mindestens genauso schützenswert wie die Honigbiene. Denn sie haben leider eine weniger starke Lobby, sind medial nicht so präsent und haben eine großes Problem, ihr Lebensraum in unseren Gärten, Städten und der Kulturlandschaft schwindet massiv. Hier könnt ihr aber sofort ansetzen, unterstützen und mit dem beobachten starten. Wenn ihr entsprechende Nistthilfen für Wildbienen bastelt und in eurem Garten, der Terrasse, dem Balkon aufstellt und sorgt das auch das eine oder andere immer blüht in diesem mini Ökosystem, dann leistet ihr einen Erhalt der Biodiversität. 🙂 Liebe Grüße, Christoph