Die Honigernte ist schon einige Wochen vorbei, die MOSTbee`s wurden für den Winter fit gemacht. Gefüttert, Behandelt und die eine oder andere Königin durch eine neue Adelige ersetzt.
Aktuell fliegen sie auf die zu blühen beginnenden Begrünungen auf den Äckern und Wiesen.
Die ausgeschleuderten Honigrähmchen türmen sich aber noch immer im Lagerraum…
Diese sollten etweder so rasch wie möglich sicher vor der Wachsmotte eingelagert werden oder sie werden ausgeschmolzen und das Wachs von Fremdkörpern wie zum Beispiel den Nymphenhäutchen das durch das Brüten in den Waaben von den Bienen nach dem schlüpfen zurückgelassen wird befreit.
Ausgeschmolzen werden die Rähmchen efektiv und zügig mit einem Dampfwachsschmelzer. Hier handelt es sich um einen Edelstahlbehälter mit einem Grobsieb und einem Auslass. Der Behälter wird mit bis zu 10 Rähmchen befüllt und mit einem Deckel verschlossen. Durch einen Schlauch wird durch eine Öffnung im Deckel heißer Wasserdampf eingeblasen, dadruch wird Wachs zum schmelzen gebracht.
Übrig bleiben die Nymphenhäutchen, Pollen und Wachsmotten, diese kommen auf den Kompost.
Das Wachs wird in Behälter gesammelt. Sobald es abgekühlt ist können die Blöcke grob gereingt werden denn Schmutzpartikel sinken wärend des Abkühlens auf den Boden des Behälters und kleben am Wachsblock fest.
Die Wachsböcke sind aber für die weiter Verarbeitung zu Mittelwänden oder Kerzen noch ungeeigent weil der Reinheitsgrad noch zu niedrig ist. Feine Schmutzpartikel oder Pollen müssen noch entfernt werden. Daher folgt nun die Klärung des Wachses in mehrernen Schritten.
Der Behälter des Dampfwachsschmelzers wird mit einem Ablasshahn versehen und geschlossen. Danach werden ca. 3cm Regenwasser oder destiliertes Wasser in den Behälter gefüllt. Anschließend wird der Edelstahltopf auf einen 8.5kW Gasbrenner sicher positioniert und das Wasser auf kleiner Flame zum Kochen gebracht.
Während sich das Wasser erwärmt werden die großen Wachsblöcke in kleine Stücke zerteilt, dadurch schmelzen sie dann im Behälter schneller.
Zum Zerteilen hat sich eine Unterlage aus einer Zeitung oder auch Karton bewährt. Auf diese Unterlage wird eine leere Holzzarge gestellt und in diese wiederum der große Wachsblock gelegt. Dadurch wird beim anschließenden zerteilen des Wachsblockes verhindert das zu viele Wachsstücke umherfliegen. Zum Spalten der Blockes empfehle ich einen Meißel und einen Hammer, mit einer Axt entstehen zu viele Splitter.
Der zerkleinerte Wachsblock wird nun im kochenden Wasser aufgelöst. Hier sollte mit nicht zu viel Hitze gearbeitet werden und umrühren mit einem Holzstab löst das Wachs schneller auf. Keine eisenhaltigen Gegenstände mit dem Wachs in Verbidnung bringen, das kann zu einer Qualitätsminderung des Wachses führen.
Während des Aufkochens wurde der Klärbehälter vorbereitet. Hier handelt es sich um einen großen Einkochtopf oder auch Teekocher. In diesen wird das Behältnis (in meinem Fall ein Edelstahltopf in konischer Ausführung speziell für die Wachsverarbeitung) für das spätere Wachs hineingestellt und der Kocher mit Wasser gefüllt und auf 70° aufgeheizt.
Über den Wachstopf wird nun ein sehr feines Sieb befestigt. Ich habe dazu eine Nylon Damenstrumpfhose verwendet, dieses hat super Filtereigenschaften und ist günstig. Zu empfehlen ist die Strumpfhose auf einem alten Sieb oder einen Holzrahmen zu befestigen um das Sieb auch mit einer Hand wieder entfernen zu können.
Sobald sich das Wachs vollständig aufgelöst hat kann es in den Klärbehälter abgelassen werden. Vorsicht, sehr heiß! Handschuhe, festes Schuhwerk und evtl. Schutzbrille verwenden.
Das Wachs sieht nun schon wesentlich sauberer aus, sind wir gespannt auf das fertige Ergebnis.
Abschließend sollte der Klärtopf ca. 12 Stunden auf 70° gehalten werden, dadurch sinken auch feinste Partikel auf den Grund des Wachsblockes ab. Nach dem Ausschalten wird der ganze Klärtopf noch für weitere 12 Stunden warmgehalten durch eine Isolierschicht aus Decken oder einen alten Schlafsack. Dadurch kühlt der Block ganz langsam aus und die Qualität des Wachses wird für die weitere Verarbeitung perfekt. 😉
Im nächsten Beitrag zeige ich euch dann die Weiterverarbeitung zu MOSTbee`s Bienenwachskerzen!